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Christoph Wilhelm Hufeland: Die Kunst das Leben zu verlängern -
eine Makrobiotik in Merkfersen

Der Klarheit Hufelands am Ende seines Lebens, sind diese gelungenen Verse zu verdanken. Sie sind gerade in unserer Zeit eine Quelle zur Anleitung für ein gesundes Leben! Auch mit einem Schmunzeln betrachtet, geben sie uns viele Hinweise, wie Gesundheit nicht nur wieder zu erlangen ist, sondern auch erhalten werden kann!

picture-alliance/dpa - ADN Zentralbild

 

Willst leben froh und in die Läng,
Leb in der Jugend hart und streng,
Genieße alles doch mit Maß,
Und, was dir schlecht bekommt, das laß.

Die Luft, Mensch, ist dein Element,
Du lebst nicht von ihr getrennt;
Drum täglich in das Freie geh´
Und besser noch auf Berges Höh´.

Das zweite ist das Wasserreich,
Es reinigt dich, und stärkt zugleich,
Drum wasche täglich deinen Leib,
Und bade oft zum Zeitvertreib.

Iß mäßig stets und ohne Hast,
Daß du nie fühlst des Magens Last,
Genieß es auch mit frohem Mut,
So gibt´s dir ein gesundes Blut.

Fleisch nähret, stärket und macht warm,
Die Pflanzenkost erschlafft den Darm,
Sie kühlet und eröffnet gut,
Und macht dabei ein leichtes Blut.

Das Obst ist wahre Gottesgab,
Es labt, erfrischt und kühlet ab,
Doch über allem steht das Brot,
Ja, jede Speise kann allein,
Mit Brot nur dir gesegnet sein.

Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer,
Salz macht scharf´ Blut und reizet sehr;
Gewürze, ganz dem Feuer gleicht,
Es wärmet, aber zündet leicht.

Der Wein erfreut des Menschen Herz,
Zuviel getrunken macht er Schmerz,
Er öffnet sträflich deinen Mund,
Und tut selbst dein Geheimnis kund.

Das Wasser ist der beste Trank,
Es macht für wahr dein Leben lang,
Es kühlt und reinigt dein Blut,
Und gibt dir frischen Lebensmut.

Der Branntwein nur für Kranke ist,
Dem Gesunden er das Herz abfrisst,
An seinen Trunk gewöhn´ dich nie,
Er macht dich endlich gar zum Vieh.

Willst schlafen ruhig und komplett,
Nimm keine Sorge mit ins Bett,
Auch nicht des vollen Magens Tracht,
Und geht zur Ruh´ vor Mitternacht.

Christoph Wilhelm Hufeland,
Gedichtet auf seinem Sterbelager im August 1836